Wie der Gutshof zum Gutshof wurde

Seit 2006 können wir den Gutshof unser Heim nennen. Nachdem unser altes Pfadfinderheim einer Brandstiftung zum Opfer gefallen ist und wir lange heimlos waren, haben wir mit dem Gutshof unser persönliches kleines Paradies gefunden. Auf dem Gelände inmitten der Stadt und somit gut mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen, können wir uns auf 4.500 km² frei entfalten. Derzeit nutzen 130 Pfadfinderinnen, Pfadfinder und Zugvögel dieses Gelände.

 

2007 wurden wir durch das Format “96h” vom rbb begleitet, in dem wir in kurzer Zeit das ehemalige Grünflächenamt des Bezirks Tempelhof in ein Pfadfinderheim verwandelten. Ungenutzte Garagen wurden abgerissen, Pflastersteine entfernt, Rasen gesät, ein Brunnen gebohrt und eine Bewässerung verlegt, eine Feuerstelle gebaut und vieles mehr. In den Jahren darauf folgten unzählige weitere ehrenamtlicher Stunden und Spenden, um unser kleines Paradies zu erhalten und zu verschönern.

 

In den Voher- und Nachheranimation ist gut zu sehen, was wir in den letzten Jahren geleistet haben.

Projekte am Gutshof

Unten findet ihr eine kleine Übersicht an Projekten, die wir zusammen auf dem Gutshof realisiert haben.

Aktuelle Situation

Leider ist unsere Zukunft durch die Bebauungspläne zur “Neuen Mitte Tempelhof” bedroht.  Wir befürchten, unser Heim und damit auch viele Mitglieder zu verlieren.

 

Seit 2006 nimmt das Gelände eine zentrale Rolle in der verbandlichen Jugendarbeit im Bezirk ein. Nicht nur Gruppen des Deutschen Pfadfinderbundes e.V. (DPB), sondern auch andere Jugendgruppen wie der Zugvogel nutzen diese Einrichtung in enger Absprache mit dem Jugendamt. Der Gutshof (so nennen wir selbst das Grundstück in der Götzstraße 30) dient uns hervorragend zur Durchführung unserer Jugendverbandsarbeit und ist gleichzeitig die Grundvoraussetzung dafür. Als anerkannter Träger der freien Jugendhilfe erfüllen wir die im Sozialgesetzbuch VIII festgelegten Kriterien, wie Eigenverantwortlichkeit und Selbstorganisation unserer Tätigkeiten. Die gesetzlich geforderte Kontinuität und Verlässlichkeit unserer Arbeit ist aus der jahrzehntelangen, weit über den Umzug auf den Gutshof in 2006 hinausreichenden Geschichte unserer Jugendgruppen ersichtlich.

 

Seit 2017 stehen wir in einem konstruktiven Austausch mit den Planern und dem Bezirksamt. Der Wert unserer Arbeit und die Bedeutung des Pfadfinderheims für das Quartier wurden im den vorbereitenden Untersuchungen anerkannt. Es wurde beschlossen, dass das Pfadfinderheim durch einen Neubau auf dem bestehenden Grundstück ersetzt werden soll. Sowohl während des kooperativen Werkstattverfahrens als auch im Anschluss bei der Erstellung des Bebauungsplans wurde betont, dass die Fortführung der Nutzung des Geländes durch die Pfadfinderinnen und Pfadfinder eine zentrale Vorgabe für die Bebauung darstellt. Der Gewinnerentwurf des Werkstattverfahrens nahm leichte Anpassungen des Grundstücks vor, um bessere Wegebeziehungen zu ermöglichen, wobei das Grundstück weiterhin für die Pfadfinder eingeplant wurde.

 

Wir begrüßen ausdrücklich, dass der erste Bebauungsplanentwurf von 2021 unser Grundstück als „Pfadfinderheim“ ausweist. Dies reflektiert den Erfolg eines kooperativen Planungsprozesses zwischen allen Beteiligten. Umso mehr bedauern wir, dass der neueste Entwurf die Zweckbestimmung unseres Grundstücks als „Kinder- und Jugendfreizeit“ beschreibt. Diese Änderung, begründet mit der Möglichkeit, die bestehende Nutzung um weitere Nutzungen zu ergänzen oder zu ändern, spiegelt nicht die auf Dauer angelegte und spezifische Funktion unserer Jugendarbeit wider. Gleichzeitig wird damit unsere verbandliche Jugendarbeit herabgesetzt und dem spezifischen Charakter unserer verbandlichen Jugendarbeit nicht Rechnung getragen. Die Jugendarbeit der Pfadfinder:innen als Träger der freien Jugendhilfe ist eindeutig und nachhaltig definiert.

 

 

Damit wäre ein Standort im Bezirk Tempelhof-Schöneberg für die Jugendarbeit der Verbände und freien Träger gem. Sozialgesetzbuch § 12 SGB VIII planungsrechtlich gesichert. Andernfalls steht zu befürchten, dass im Falle einer zukünftig geänderten politischen Zielsetzung den Jugendverbänden die Grundlage für ihre Jugendarbeit (ein geeigneter Standort) im Bezirk Tempelhof-Schöneberg an dieser Stelle entzogen werden könnte. 

 

Bitte wende Dich an uns, wenn Du Ideen hast und uns unterstützen kannst!

So findest Du uns


Pfadfinderheim Marienhöhe e. V.

Götzstr. 30-32, 12099 Berlin (keine Postadresse)